Saturday, December 30, 2006

Las Vegas

Sin City, so der treffende Übername der Stadt. Noch nie habe ich einen solchen Ort auf diesem Planeten gesehen. Eine perfektionierte Geldmaschinerie, die irgendwie alle glücklich zu machen scheint. Ich konnte mir jedenfalls noch niemanden vorstellen, der darunter zu leiden hat. In dieser Stadt herrscht 24-Stunden-Betrieb: Immer trifft man Leute an, immer kann man sein Geld an den Spielautomaten verspielen.

Las Vegas ist eine Traumwelt, eine Art Disneyland für Erwachsene. Geld regiert die Stadt.

Hotels
Wir wohnten im Caesar's Palace, einem der mittelgrossen Hotels in der Stadt (Wikipedia hat eine schöne Übersicht). Das Hotel besteht aus mehreren Türmen mit total rund 3'300 Zimmern. Auf den unteren Stockwerken findet sich das Casino, diverse Restaurants, Clubs und Shops. Angebaut sind die Forum Shops, welche dutzende kleine Läden beherbergen. Draussen hat's eine grosse Pool-Anlage, die allerdings jetzt im Winter geschlossen war. In diesem Gebäudekomplex findet man eigentlich bereits alles was man jemals braucht; man muss keinen Fuss mehr vor die Türe setzen.

Jedes andere Hotel ist natürlich genau gleich aufgebaut. Die einzige Variation ist jeweils die Dekoration, die halt je nachdem römisch, venezianisch, französisch oder sonstwie daher kommt. Die Casinos selbst sehen immer in etwa gleich aus, tausende von Slot-Machinen und ein paar Dutzend Roulette, Black Jack, Poker und andere Tische.

Christoph und ich haben fast jedes Hotel besucht und konnten einen kleinen Einblick in deren Inneres gewinnen. So können wir beim nächsten Besuch besser entscheiden, welches wir denn nun besuchen wollen.

Gleich am Strip, die Strasse an der die meisten grossen Hotels liegen, sind auch mehrere Baustellen zu finden: Es entstehen dort bis zu 5 Milliarden schwere Komplexe.

Unser Zimmer war nicht so gross wie wir es uns vorgestellt hatten, jedoch war es schön eingerichtet und Bad/Dusche waren sehr geräumig.

Nightlife
Das Nachtleben ist so-so-la-la: Ich denke es sollte mehr drinliegen in so einer riesigen Stadt. Es hat diverse Clubs und Bars, doch sind nur die wenigstens jeweils so richtig voll. Das mag natürlich auch daran liegen dass über Weihnachten nicht so viele Leute wie sonst zu besuch sind...

Gefallen als Club hat uns vor allem Tryst im neusten Hotel, dem Wynn. Im Caesar's Palace ist der Pure Club angesiedelt, der jedoch ausser einem Auftritt von Britney Spears an Silvester nicht so viel zu bieten hat. Als Bars schnitten Voodoo im Rio und Mix im Mandalay Bay mit einer wunderschönen Aussicht über die ganze Stadt sehr gut ab. Wir schauten in fast jeder Bar mal kurz vorbei, doch waren viele jeweils zu leer.
Clubs verdienen hier ihren Namen auch, so sind sie in der Regel bis 4 oder gar 5 geöffnet, nicht so wie in San Francisco.

Shows
Ein fester Bestandteil der meisten Hotels sind auch die Shows: Permanente Aufführungen von Musicals, Konzerten, Comedies oder Zirkus-Ähnlichen Vorstellungen. Wir besuchten nur gerade zwei Shows, "Mystère" im Treasure Island und "O" im Bellagio. Beide Shows gehören dem Cirque du Soleil an und machen gebrauch von einem extra für sie konzipierten Theater.

Die Shows entführen den Zuschauer in eine Märchenwelt, in die man während der einenhalb Stunden restlos eintaucht. Mystère beinhaltet viele akrobatische Nummern wo hingegen O vor allem mit dem Element Wasser punkten kann: Die "O" Bühne besteht aus einem riesigen Pool, dessen mehrteiliger Boden nach belieben angehoben werden kann. Im Wasser tummeln sich neben mehreren Tauchern auch knapp ein Dutzend Synchronschwimmerinnen, darunter auch Belinda, welche bei Marcel die Sekundarschule besuchte. Sie war es denn auch, die uns die Plätze in der Show besorgt hatte. Allerdings konnten wir nicht im Hauptsaal sitzen, sondern wir nahmen ganz zuoberst bei der Technik platz. Die Musik war dadurch etwas schwach, jedoch hatten wir einen guten Überblick über die ganze Bühne. Nach der Show hatten wir uns ernsthaft überlegt, ob wir sie nicht nochmals schauen wollen, diesmal mit erstklassigen Plätzen. Wir entschieden uns aber doch lieber eine andere Show, Mystère, zu besuchen.

Ich kann allen Vegas Besuchern nur empfehlen, so viele Shows wie möglich ($60 - $150/Show) zu sehen.

Essen
Nach der "O" Show suchten wir uns ein hübsches Restaurant im Caesar's Palace. Leider vergassen wir einen Blick auf die Speisekarte zu werfen bevor wir platz nahmen. Fazit: $130 für ein Nachtessen zu zweit trotz einem gemeinsamen Dessert :-) Auf der Weinkarte fanden sich denn auch Flaschen für bis zu $9500. Immerhin war es gut, und wir sind ja nicht alle Tage in Vegas...

Ansonsten stellte es ich als relativ schwierig heraus, um 3 oder 4 am Nachmittag irgendwo Frühstück zu finden. Einzig Denny's und Pepermill schienen diesen Wunsch befriedigen zu können.

Ich konnte meine Liste von besuchten Fast-Food Restaurants noch um eines erweitern: Endlich war ich in eimen Wienerschnitzel. Ich probierte jedoch nur einen Corndog, da ich nicht allzu hungrig war.

Verkehr
So schön das auch alles tönt, Las Vegas hat ein grundlegendes Problem: Der Verkehr. Auf dem Strip braucht man tagsüber im öffentlichen Bus gut eine Stunde für eine Strecke von vielleicht 3km. Der Strip ist 8-spurig und dauernd gefüllt mit Taxis und PWs. Mein Vorschlag: Den Strip auf 4 Spuren reduzieren und dafür die Trottoirs stark verbreitern. Ferner sollten PWs verboten werden und nur noch öffentliche Busse verkehren. Die Busse verkehren schon heute auf dem Strip und man kann für gerade mal $5 volle 24h damit fahren.
Vor ein paar Jahren wurde eine Monorail fertiggestellt mit dem Ziel, mehr Leute auf der Schiene zu befördern. Die Bahn ist jedoch völlig idiotisch platziert und ist daher mehr Touristenattraktion als ernstzunehmendes Verkehrsmittel.

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